Worin besteht der Unterschied zwischen einem Aussie (Australian Shepherd) und einem Australian Cattle Dog?

Die beiden Rassen haben - ausser dass beide Hütehunde sind - nichts miteinander gemeinsam.
Der Aussie ist ein kein Australier. Der Name ist irreführend! Baskische Schäfer die teilweise via Australien nach Amerika eingewandert waren, haben in Kalifornien mit ihren Hunden importierte australische Schafe gehütet.... daher der Name. Der Aussi ist eine in Amerika entickelte Hunderasse.


Welches sind die Ahnen der ACD?

Weil es beinahe keine Dokumente aus der frühen Siedlerzeit gibt, ranken sich die Mythen. Und die Experten sind beinahe so verbissen wie ihre Hunde, jeder glaubt und verteidigt seine Theorie.
Der Dingo, der Drover Dog (eine Art Collie aus Nordengland) und der Kelpie gelten als bestätigte Ahnen.
Der Dalmatiner wird heutzutage eher in Frage gestellt.
Generell ist zu sagen, dass frühere Siedler nur auf Arbeitsleistung züchteten, und die Rassen damals auch anders ausgesehen haben als heute!





Sind Hunde aus original australischen Linien bessere Qualität?

Nein! Warum sollten diese Welpen besser sein?
Das ist ein Mythos!
Sämtliche Cattledogs mit FCI-Papieren gehen auf die gleichen Stammhunde zurück.
Egal, ob sie nun in Australien oder sonst wo geboren worden sind.
Die meisten australischen Importhunde stammen aus den Zwingern von australischen Grosszuchtstätten. Ich persönlich kenne keinen einzigen austr. Importhund, der vorher auf einer Farm Rinder gehütet hat.
Interessant ist, dass letzthin ein in Amerika geborener Deckrüde nach Australien exportiert wurde!


Warum sieht man in Amerika so viele ACD mit Stummelruten?

In ländlichen Gebieten wird diese Unsitte auch heute noch praktiziert. Schöne Ruten werden coupiert, völlig unverständlich, wenn man beobachtet wie viel die Rute als Steuer eingesetzt wird.
Der Amerikanische Kennel Club „AKC" versucht viel Aufklärungsarbeit zu leisten.... aber leider eher erfolglos.





Gibt es ACD mit einer natürlichen Stummelrute?

Ja, das gibt es, den Australian Stumpy Tail Cattle Dog (ASTCD).
Eine eigene (seit 2005) von der FCI anerkannte Rasse (eine genauere Beschreibung der ASTCD finden sie in meinem Buch).


Worin besteht der Hauptunterschied vom ACD zum Stumpy?

Der blaue Stumpy hat keine Lohflecken (sollte keine Kelpie-Ahnen haben).
Der Stumpy ist leichter gebaut – so wie die ACD früher – und er ist eher quadratisch (ACD 9 x 10)


Was ist ein McNiven-Cattle-Dog?

Der australische Tierarzt und Züchter Dr. McNiven war der Überzeugung, dass immer wieder mal Dingo in den ACD gekreuzt werden muss.
McNiven wurde aus dem AKC (Australischer-Kennel-Club) verwiesen, und seine Hunde bekamen keine anerkannten FCI-Papiere.
Viele Stammhunde in Amerika stammen von der McNiven-Linie ab. Sie wurden anfangs der 60iger Jahre hauptsächlich nach Kalifornien importiert. Erst nach Gründung des ACDCA (ACD Club Amerika) bemerkten die Amerikaner, dass die Papiere ihrer Stammhunde vom AKC (American Kennel Club) nicht anerkannt wurden.
Anschliessend ist die ACD-Zucht in USA mit Australischen-Kennel-Club anerkannten Hunden aufgebaut worden.
McNiven-Abkömmlinge findet man immer noch auf amerikanischen Farmen.





Gesundheit / Erbkrankheiten

Gibt es Erbkrankheiten bei den Cattle Dogs?

Ja, wie bei allen Lebewesen gibt es genetisch bedingte Krankheiten. Und sie kommen in allen Linien vor. Werden Sie misstrauisch, wenn ein Züchter erzählt, er kenne keine Probleme!
Der ACD ist aber generell ein robuster und langlebiger Hund.


Welches sind die schlimmsten Krankheiten beim ACD?





Die Augenkrankheit prcd-PRA kann im letzten Lebensdrittel zur vollständigen Erblindung führen.
Glücklicherweise gibt es nun den Optigen-Gen-Test.
Werden die getesteten Hunde richtig verpaart, werden keine kranken Welpen mehr geboren. (Eine ausführlichere Beschreibung mit Vererbungsschemen finden sie in meinem Buch).

Die Taubheit kommt auch vor, wie bei den meisten Tieren mit weissen Fellfarbe (der ACD kommt weiss zur Welt).
Das Vererbungsmuster ist noch nicht entschlüsselt, doch die Fachleute sind der Überzeugung, dass unter anderem fehlende Melanozyten (Farbpigmentzellen) im Innenohr den Schaden verursachen.

Gibt es noch andere Probleme?

Ja, wie bei allen anderen Rassen auch:
Vereinzelt zu kurze Unterkiefer (seltener zu kurze Oberkiefer) und Knickruten.
Die Hüftdysplasie ist klinisch kaum ein Thema beim ACD, es empfiehlt sich aber, Welpen aus getesteten und offiziell ausgewerteten Verbindungen zu kaufen.

Epilepsie, Von Willebrand-Krankheit (McNiven-Linien ausgenommen, die haben keine FCI Papiere), Patella Luxation, Katarakte, und NCL sind glücklicherweise selten. In letzter eit hört man vermehrt von Hunden mit Spondylose.

Der MDR1-Defekt kommt beim reinrassigen ACD nicht vor.





Pflege

Ist die Fellpflege aufwändig?
Nein, einmal pro Woche Pflege mit der Bürste, bei Fellwechsel täglich.

Verlieren die Cattle Dogs viele Haare?
Intakte Hunde werfen ihr Fell zweimal im Jahr. Du dann richtig, der Staubsauger läuft auf Hochtouren.

Das Fell der kastrierten Tiere verändert sich normalerweise. Es wird tendenziell „wolliger" und diese Tiere verlieren zusätzlich zum Fellwechsel das ganze Jahr über Haare





Was haben ACD für eine Ausdünstung?
Der Cattle Dog hat generell eine sehr dezente Ausdünstung (im Gegensatz zu z.B. Wasserhunden).
Allerdings kann er unangenehm riechen im Sommer (nach alten Käsesocken). Dies aber nur wenn er oft schwimmt.
Sind die Hunde viel im Wasser, sollten sie ab und zu mit einem Spezialshampoo gebadet werden.




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